Dank des logischen Systems der Namensgebung der Altkladruber kann ein Tier leicht seinem Stamm zugeordnet werden und ebenso einfach kann man seine Vorfahren daraus ableiten.
Der Ursprung des Altkladruber-Pferdes geht auf die Gründer der Stämme zurück, die gleichzeitig die Namensgeber der vorhandenen väterlichen Stämme sind:
Name | Farbe | Geburtsjahr | Rasse | Abstammung |
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Generale | Schimmel | 1787 | Altkladruber | Slowakei (Kopčany) |
Generalissimus | Schimmel | 1797 | Altkladruber | Slowakei (Kopčany) |
Sacramoso | Rappe | 1800 | Altkladruber | Möhren (Kremsier) |
Napoleone | Rappe | 1845 | Altitaliener | Italien (Rom) |
Solo | Rappe | 1927 | Altkladruber | Kladruby nad Labem Gestüt |
Favory | Falbe | 1779 | Altkladruber | Kladruby nad Labem Gestüt |
Name | Farbe | Geburtsjahr | Rasse | Abstammung |
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Siglavi Pakra | Rappe | 1946 | Lipizzaner | Kroatien (Dakovo) |
Romke | Rappe | 1966 | Friese | Niederlande |
Rudolfo | Schimmel | 1968 | Lusitano | Portugal |
Die aktuelle Population der Altkladruber teilt sich in 5 reinrassige klassische Stämme und 3 reinrassige, nicht-klassische Stämme auf. Davon sind Generale, Favory und Rudolfo weiß, Solo, Siglavi Pakra und Romke sind Rappen und Generalissimus und Sacramoso sind in beiden Farbvarianten zu finden. Der reinrassige, klassische Stamm Napoleone hörte im Jahr 1922 auf zu existieren.
Die Rappen sowie die Schimmel wurden ursprünglich auch in zwei Stämmen gezüchtet – Napoleone und Sacramoso. Der Stamm Sacramoso wurde von zwei gleichnamigen Hengsten begründet, von denen einer, der im Jahr 1799 geboren wurde, vom Erzbischöflichen Gestüt Ries in Salzburg stammte. Der zweite Hengst wurde 1800 geboren und stammte aus einem Gestüt in Kremsier, das dem Erzbischof von Olmütz gehörte.
Die Sacramoso-Linie des Hengstes Sacramoso solnohradsky (geb. 1799) verschwand im Jahr 1861, die Linie von Sacramoso olomoucky (geb. 1800) blieb bis heute erhalten. Die Napoleone Linie verschwand 1922, als die Herde der Rappen praktisch abgeschafft wurde und die Zuchtstuten verkauft wurden.
Die aktuelle Zucht basiert auf vier Grundlinien – Sacramoso, Solo, Siglavi Pakra und Romke. Zuchtstuten werden in 13 Familien eingeordnet.
Seit 1996 ist das Zuchtbuch des Altkladruber-Pferdes geschlossen, da es neben der Zucht im National Gestüt Kladruby nad Labem auch genügend Qualitätstiere in der Privatzucht gibt. Auch im Ausland sind private Züchter anzufinden, vor allem in Polen, im deutschsprachigen Raum, oder auch in den USA oder Asien.
Zuchthengst kann nur der Hengst werden, dessen Eltern in dem Stammbuch der Altkladruber eingeschrieben sind. Väter und Väter von Müttern deren direkte Mutterschaftslinie bis in die 5. Generation zurückreicht, gehören zum Hauptstammbuch der Altkladruber. Zuchthengst kann nur ein Rappe oder ein Schimmel sein.
Voraussetzung für die Eintragung eines Hengstes in das Stammbuch ist die Absolvierung und erfolgreiche Durchführung von Leistungsprüfungen, wobei die Note für den Typ, das Exterieur, die Leistung und die Bewegungsmechanik mindestens 7 Punkte erreichen muß.
Hengste, deren Abstammungswert für den weiteren Einsatz in der Zucht erforderlich ist und die unter 7 Punkte eingestuft werden, können eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Das aber nur so lange, bis ihre Nachkommen auf ihre Leistung hin überprüft wurden.
Zuchtstute kann nur die Stute werden, deren Eltern in dem Stammbuch der Altkladruber-Pferde eingeschrieben sind. Voraussetzung für die Eintragung der Stute in den Hauptteil des Stammbuches (Hauptstammbuch und Stammbuch) und in den Vorbereitungsteil (1. Hilfsstammbuch) ist der erfolgreiche Abschluss von Leistungsprüfungen.
Hauptstammbuch (HSB)
Stuten von Eltern, die im Stammbuch der Alt-Kladruber eingetragen sind, können auch im HSB eingetragen werden. Väter und Väter von Müttern deren direkte Mutterschaftslinie bis in die 5. Generation der Vorfahren zurückreicht, gehören zum Hauptstammbuch der Altkladruber. Die Stuten müssen sich ebenfalls einer vorgeschriebenen Leistungsprüfung unterziehen. Die individuelle Bewertung des Types, des Exterieurs und der Bewegungsmechanik der Stute muss mindestens 7 Punkte erreichen, wobei die individuelle Bewertung der anderen Leistungsmerkmale nicht weniger als 5 Punkte betragen darf.
Seinen Namen erhält der Hengst, wenn er in die Zucht eingeführt wird. Er besteht aus dem Namen des Stammes, d.h. dem Namen der väterlichen Linie an der 1. Stelle, dem Namen der Mutter an der 2. Stelle und der römischen Zahl der sogenannten “Stammnummer” – vergeben nach der Reihenfolge des Hengstes in der väterlichen Linie. Römische Zahlen, d.h. die “Stammesnummern” der Linie der Zuchthengste werden von I bis L zugeordnet. Nach der Vergabe der “Stammesnummer” L beginnt die Zahlenreihe wieder mit I. Besteht der Stammname aus zwei Namen, wird der zweite Name nur mit dem Anfangsbuchstaben abgekürzt (z.B. Siglavi Pakra Favorina I = Siglavi P. Favorina I).
Den Namen erhält der Hengst nach der Geburt oder bei der Kenneichnung und Beschreibung des Fohlens, so lange es bei der Mutter bei Fuß läuft. Er besteht aus dem Namen des Stammes, d.h. dem Namen der väterlichen Linie an der 1. Stelle, dem Name der Mutter an der 2. Stelle und aus der römischen Zahl, d.h. der “Stammesnummer” des Vaters an 3. Stelle. Eine arabische Nummer gibt die Nummer des Fohlens nach Ihrem Vater an.
Die Namen werden entsprechend den kulturhistorischen Aspekten der Herkunft und Entwicklung der Rasse gebildet. Namen der neu eingetragenen Stuten werden von der Organisation, die das Stammbuch führt, zugeteilt und genehmigt. Der Name wird der Stute nach der Geburt oder bei der Kennzeichnung und Beschreibung des Fohlens, so lange es bei der Mutter bei Fuß läuft, gegeben. Der Anfangsbuchstabe entspricht dem dem Anfangsbuchstaben des Namens der Mutter.